Ukraine-Krieg: Eine realistische Perspektive nach John J. Mearsheimer
Der Ukraine-Krieg ist für viele von uns eine zutiefst beunruhigende und komplexe Angelegenheit. Die medialen und politischen Darstellungen zeichnen oft ein klares Schwarz-Weiss-Bild: Russland und vor allem Präsident Wladimir Putin seien die alleinigen Aggressoren, während die Ukraine als unschuldiges Opfer dargestellt wird. Aber ist das wirklich so einfach? Der amerikanische Politikwissenschaftler John J. Mearsheimer, einer der führenden Vertreter der realistischen Schule der internationalen Beziehungen, bietet eine Perspektive, die weit über die üblichen Narrative hinausgeht. Er argumentiert, dass der Westen – insbesondere die USA – eine bedeutende Rolle in der Entstehung dieses Krieges spielt.
Mearsheimer betrachtet den Ukraine-Konflikt durch die Linse eines Realisten. Das bedeutet, er legt den Fokus auf die geopolitischen Interessen der Grossmächte, Machtverteilung und die strategischen Überlegungen, die Staaten antreiben. In seinen Augen ist es naiv zu glauben, dass der Konflikt nur eine Frage von „Gut gegen Böse“ ist.
Der Westen und seine Verantwortung
Laut Mearsheimer liegt die Hauptursache des Konflikts in der NATO-Erweiterung, die seit den 1990er Jahren schrittweise vorangetrieben wurde. Russland, unter der Führung Putins, habe immer wieder deutlich gemacht, dass eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine eine rote Linie sei. Für Russland ist die Ukraine von enormer strategischer Bedeutung. Sie ist eine Pufferzone zwischen dem Westen und Russland, und ihre Neutralität ist für die russische Sicherheit essenziell.
Mearsheimer betont, dass Russland seit 2008 mehrfach gewarnt hat, dass eine weitere Ausdehnung der NATO gegen Osten nicht hingenommen werde. Doch der Westen, allen voran die USA, ignorierte diese Warnungen. Die NATO-Erweiterung und die verstärkte militärische Unterstützung der Ukraine wurden als Provokation empfunden – und das nicht unbegründet.
Die westlichen Führer, so Mearsheimer, hätten die Dynamiken in der RegionRegion – bewusst und mit Kalkül notabene – falsch eingeschätzt.. Sie gingen davon aus, dass Russland, geschwächt nach dem Zerfall der Sowjetunion, keine ernsthafte Bedrohung mehr darstelle. Doch diese Annahme war ein schwerwiegender Fehler. Putin und die russische Führung sahen die NATO-Erweiterung nicht nur als eine Bedrohung, sondern als gezielte Isolation Russlands.
Die Rolle der Ukraine
Die Ukraine selbst spielt in diesem geopolitischen Schachspiel eine komplizierte Rolle. Es wäre falsch, das Land als blosses Opfer der russischen Aggression zu sehen. Seit dem Maidan-Aufstand 2014 und dem Sturz des pro-russischen Präsidenten Viktor Janukowitsch bewegt sich die Ukraine immer weiter in Richtung Westen. Dieser Richtungswechsel, begleitet von westlicher Unterstützung, war für Russland nicht akzeptabel. Die russische Annexion der Krim und der anschliessende Krieg im Donbass waren direkte Reaktionen auf diese Entwicklung.
Mearsheimer weist darauf hin, dass die USA und ihre Verbündeten die Ukraine ermutigt haben, gegen Russland standzuhalten und sich weiter von Moskau abzuwenden. Dies führte zu einer Eskalation, die in der aktuellen Tragödie mündete. Die USA, so Mearsheimer, hätten der Ukraine falsche Hoffnungen gemacht, indem sie sie glauben liessen, dass der Westen sie im Ernstfall militärisch unterstützen würde. In Wahrheit sind die westlichen Nationen jedoch nicht bereit, in einen direkten Krieg mit Russland einzugreifen, was die Ukraine in eine äusserst prekäre Lage gebracht hat.
Die Dämonisierung Russlands
Ein zentraler Punkt in Mearsheimers Argumentation ist die ungerechte und oft vereinfachende Darstellung Russlands und Putins in westlichen Medien und politischen Diskursen. Putin wird oft als unberechenbarer Diktator beschrieben, der nur auf Expansion und Machterweiterung aus ist. Doch Mearsheimer widerspricht dieser Darstellung vehement. In seinen Augen handelt Putin rational und verfolgt legitime sicherheitspolitische Interessen. Diese Interessen mögen dem Westen nicht gefallen, aber sie sind keineswegs irrational.
Indem der Westen Russland als „bösartig“ darstellt, verschleiert er die eigenen Fehler und die Rolle, die er in der Eskalation des Konflikts gespielt hat. Mearsheimer sieht die westliche Propaganda als ein grosses Hindernis für eine ernsthafte Debatte über den Ukraine-Krieg. Anstatt die Ursachen des Konflikts objektiv zu analysieren, wird Russland dämonisiert, und der Westen stellt sich selbst als unfehlbar dar. Diese Haltung verhindert eine echte Lösung des Konflikts.
Ein Blick auf die Berichterstattung zeigt, wie einseitig die westlichen Medien oft agieren. Die komplexen historischen und geopolitischen Hintergründe werden oft ausgeblendet. Stattdessen wird die moralische Schuldfrage in den Vordergrund gestellt: Russland ist schuld, Punkt. Aber so einfach ist es nicht. Mearsheimer fordert eine ehrliche und differenzierte Analyse der Situation – etwas, das in der aktuellen medialen Landschaft oft fehlt.
Die Konsequenzen des Krieges
Was sind die Folgen dieser Fehleinschätzungen des Westens? Mearsheimer warnt davor, dass der Ukraine-Krieg zu einer erheblichen Destabilisierung Europas führen könnte. Ein lang andauernder Krieg, der keine klaren Gewinner hervorbringt, könnte schwerwiegende wirtschaftliche, politische und sicherheitspolitische Konsequenzen haben. Europa ist bereits jetzt mit den Folgen konfrontiert: steigende Energiepreise, eine wachsende Flüchtlingskrise und politische Spannungen zwischen den EU-Ländern.
Besonders besorgniserregend ist laut Mearsheimer die Möglichkeit einer nuklearen Eskalation. Russland hat deutlich gemacht, dass es bereit ist, alle notwendigen Mittel einzusetzen, um seine Sicherheitsinteressen zu verteidigen. Die Gefahr, dass der Konflikt ausser Kontrolle gerät, ist real. Wenn der Westen weiterhin auf Konfrontation setzt, könnte dies zu katastrophalen Folgen führen.
Bemerkung des Autors:
Putin hat – egal, was manche behaupten mögen – stets das eingehalten, was er angekündigt oder gedroht hat. Ob es um internationale Verträge geht oder das Überschreiten von roten Linien: Er macht keine leeren Versprechen. Auch beim Thema Atomwaffen blöfft er nicht. Wer jetzt meint, das herunterspielen oder beschwichtigen zu können, sollte vorsichtig sein.
Ein realistischer Weg nach vorne
Was ist also die Lösung? Für Mearsheimer liegt die Antwort in einem realistischen Ansatz. Der Westen muss anerkennen, dass Russland legitime Sicherheitsinteressen hat und dass die NATO-Erweiterung ein Fehler war. Statt die Ukraine weiter zu bewaffnen und den Konflikt anzuheizen, sollte der Westen auf eine diplomatische Lösung hinarbeiten. Dies würde wahrscheinlich bedeuten, dass die Ukraine auf eine NATO-Mitgliedschaft verzichten und sich auf eine Neutralität einigen müsste – ähnlich wie Finnland während des Kalten Krieges.
Es mag unpopulär klingen, aber Mearsheimer glaubt, dass dies der einzige Weg ist, um den Krieg zu beenden und eine weitere Eskalation zu verhindern. Die Ukraine sollte nicht weiter als geopolitisches Werkzeug des Westens missbraucht werden, sondern als souveräner Staat respektiert werden, der das Recht hat, friedlich zwischen den Grossmächten zu navigieren.
Fazit
Der Ukraine-Krieg ist weit mehr als ein Kampf zwischen „Gut und Böse“. John J. Mearsheimer zeigt auf, dass der Westen, insbesondere die USA, eine zentrale Rolle in der Entstehung des Konflikts gespielt hat. Die NATO-Erweiterung, die Missachtung russischer Sicherheitsinteressen und die Fehleinschätzung der geopolitischen Lage haben zu einer Eskalation geführt, die nun die ganze Welt betrifft.
Mearsheimer warnt vor den Gefahren einer weiteren Eskalation und fordert eine realistische und diplomatische Lösung. Dies bedeutet, dass der Westen seine Fehler eingestehen und auf eine langfristige Stabilisierung der Region hinarbeiten muss. Eine Dämonisierung Russlands hilft dabei nicht – im Gegenteil, sie verschärft die Lage nur.
Wer sich tiefer in diese Perspektive einlesen möchte, dem sei der vollständige Artikel von Mearsheimer auf Philosophia Perennis empfohlen, welcher kürzlich in deutscher Sprache veröffentlicht wurde. (Siehe Quellen unten) Dort findest Du eine detaillierte und fundierte Analyse des Ukraine-Kriegs aus der Sicht eines führenden Politikwissenschaftlers.
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Quellen
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