Willkommen im DACH-Raum Absurdistan

Symbolbild für absurde Bauwerke – Zwei unlogisch platzierte Holzleitern führen auf einen Felsen mit Häuschen, ohne funktionalen Zugang.
Donnerstag, 05. Juni 2025
Schoelu

Wie der DACH-Raum den gesunden Menschenverstand entsorgte

Man stelle sich eine Region vor, in der die grösste Sorge nicht der Krieg, die Inflation oder der Bildungsnotstand ist, sondern ob jemand sonntags seine Unterhose auf dem Balkon trocknet. Willkommen im DACH-Raum, wo Sicherheit, Ordnung und Besserwisserei eine unheilige Allianz eingehen.

Der Flip-Flop-Führerstand – Schweiz

Stell dir vor: Es ist Sommer, du schwingst dich locker in den Wagen, trägst Flip-Flops – zack, schon bist du offiziell eine Bedrohung für die Verkehrssicherheit. In der Schweiz ist das Fahren mit Flip-Flops nämlich tabu. Wer das tut, wird behandelt, als hätte er versucht, die A1 im Handstand zu überqueren. Fühlt sich an wie ein Führerschein fürs Klosterleben.

Klettern? Nein danke! Wir haben doch Motorsägen.

Ein Kind fällt beim Klettern vom Baum und bricht sich den Arm. Tragisch? Ja. Lehrreich? Könnte sein. Konsequenz? Baum fällen. Weil klar: Statt Kindern beizubringen, wie man sicher klettert, eliminieren wir einfach jede Form von Risiko. Bald wird auch Gras verboten – schliesslich könnte man ausrutschen.

Springturm? Lebensgefährlich!

"Schwimmen auf eigene Gefahr" steht da. Doch ein Gericht stellt fest: Diese Warnung sei zu vage. Was kommt als nächstes? "Achtung: Wasser ist nass und kann bei ungeschicktem Aufprall zu einem akustisch beeindruckenden Bauchplatscher führen"? Konsequenz: Turm gesperrt. Willkommen im Zeitalter der textoptimierten Verantwortungshaftung.

Die Sitzbank-Verschwörung

Im Schwarzwald mussten Sitzbänke weichen. Warum? Wegen fallender Äste. Nicht weil sie fielen, sondern weil sie fallen könnten. Versicherungstechnisch ist alles, was Spass macht, ein Problem. Wahrscheinlich sitzen irgendwo Experten und berechnen gerade das Gefahrenpotenzial von Regenbögen.

Wäsche-Scham am Sonntag

Sonntagswäsche auf dem Balkon? In manchen Gemeinden der Schweiz ein Sakrileg. Wahrscheinlich gibt es in den Verordnungen einen Passus wie: "Wer seine Socken bei Tageslicht hängt, stört den Weltfrieden." Zum Glück hat man die Taliban nicht mit einem Wäschekorb provoziert.

High Heels = Hörterror?

In manchen Mietshäusern ist es untersagt, in High Heels zu gehen – wegen der Nachtruhe. Jetzt mal ehrlich: Wer High Heels daheim trägt, hat vermutlich andere Probleme. Aber egal, die stille Diktatur der Hausordnung kennt kein Pardon.

Schwachkopf verboten – Willkommen in der Demokratie Deluxe

In Deutschland darf man inzwischen so ziemlich alles sagen – solange es nicht den Eindruck erweckt, dass ein Politiker einen IQ unter Zimmertemperatur haben könnte. So geschehen im idyllischen Hassfurt (der Ort könnte satirischer nicht heissen), wo ein Bürger tatsächlich wegen eines „Schwachkopf“-Memes über Robert Habeck verurteilt wurde. Ja, richtig gelesen: Der Minister darf unser Land wirtschaftlich in Richtung Kenia transformieren, aber wehe, man nennt ihn beim Resultat.

Der Gipfel der Groteske? „Vollidiot“ geht – gerichtsfest. „Schwachkopf“ hingegen: justiziabler Angriff auf die Staatsräson. Willkommen im Land der differenzierten Beleidigungstypologie!

Vielleicht führt man bald einen staatlich geprüften Beleidigungsberater ein, der prüft, ob die Wortwahl dem Beamtenethos entspricht. Und für Interviews braucht’s bald ein polizeilich genehmigtes Demokratie-Siegel – ausser natürlich, man spricht über das Wetter oder lobt die Energiewende.

Landeverbot nach Uhrzeit – CO₂? Egal, Hauptsache Paragrafen pünktlich.

In Deutschland kann ein Flugzeug mit Hunderten Passagieren an Bord wegen 10 Sekunden Verspätung nicht mehr landen – weil: Nachtflugverbot. So geschehen in Frankfurt. Die Folge? Kerosin ohne Ende, mehrere Tonnen CO₂, Umwege über Luxemburg und doppelt so viel Lärm für die Bevölkerung. Logik? Fehlanzeige.

Aber hey, die Uhr wurde verteidigt. Man stelle sich vor, ein Flieger hätte aus Versehen um 22:00:10 aufgesetzt – das hätte den Rechtsstaat in seinen Grundfesten erschüttert!

So wird nicht etwa der CO₂-Ausstoss reduziert, sondern vor allem der Menschenverstand. Willkommen in einem Land, wo Pünktlichkeit über Pragmatismus und Bürokratie über Verantwortung siegt.

 

Fazit: Das Risiko lebt nicht mehr – und der Widerspruch wird gleich mit begraben.

Der DACH-Raum ist ein Ort, wo Kinder nicht mehr auf Bäume dürfen, Erwachsene nicht mehr vom Beckenrand springen sollen, Flip-Flops zur Ordnungswidrigkeit werden und das Trocknen der Unterwäsche den sozialen Frieden gefährdet. Meinungsfreiheit? Klar, solange sie niemanden mit politischem Einfluss stört.

Kurz: Ein Paradies für Angstverwalter, Paragraphen-Fetischisten und kognitiv zart Besaitete. Und ein Mahnmal dafür, wie man durch übertriebene Sicherheit und Gesinnungskontrolle jede Lebendigkeit aus dem Alltag vertreiben kann. Aber hey: Immerhin ist alles versichert.


Tags

Absurdistan, Absurdität, Alltagswahnsinn, Baumfällen, Bürokratie, DACH-Raum, Deutschland, Flip-Flops, Klimawahn, Österreich, Rechtsstaat, Satire, Schweiz, Sicherheit, Vorschriften, Wäscheverbot


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